TEIL 2 SOMMERURLAUB 09:
New York City, Mitte August
Eine Flugreise ist ansich nicht gerade eine bequeme Angelegenheit, doch versucht Swiss den Aufenthalt zwischen nervenden Vordermännern, welche sich ständig zurücklehnen müssen, während man ein Getränk am Tablett stehen hat und zu dicken Sitznachbarn so angenehm wie möglich zu gestalten. Daher kommen wir gut gelaunt am Kennedy Airport an und machen die erste Bekanntschaft mit dem US-Amerikanischen Verfolgungswahn: die Einreiseprozedur! So standen wir geschlagene 2 Stunden Schlange um endlich an die Reihe zu kommen. Hierzu muss man neuerdings Fingerabdrücke abgeben und auch ein Foto von sich machen lassen. Nicht zu vergessen, der unnötige Wisch, welchen man schon im Flugzeug ausfüllen muss („Haben Sie vor den Präsidenten zu ermorden?“, „Wollen Sie in den USA Drogen handeln?“ usw).
Am Weg über die Autobahn Richtung Manhattan empfing uns NYC mit einem ersten Stau. Doch mit Aus-dem-Fenster-schauen war die Zeit schnell vorbei und wir erreichten unser Hotel direkt am Times Square (Marriott Marquis). Für die ganzen Leuchtreklamen hatten wir jedoch keine Lust mehr und der erste Tag in Big Apple war für uns gelaufen.
Am nächsten Morgen ging es mit der Städtetour los und zwar war eine Bootsfahrt zu Liberty Island und Ellys Island vorgesehen. Unsere zweite Begegnung mit dem Verfolgungswahn der Amerikaner machten wir, als wir eine Karte kaufen wollten um auf den Sockel der Freiheitsstatue zu kommen. Eh nicht rauf auf die Krone, da wir wussten, dass dies seit 9/11 nicht mehr möglich ist, aber nein, nicht einmal auf den Sockel darf man mehr. So kauften wir halt einfach normale Karten. Nicht das man glaubt, man könnte einfach aufs Boot steigen und los fahren, nein, zuerst gibt es eine Kontrolle wie am Flughafen. Ätzend. Trotzallem gefiel mir die Statue of Liberty gut und auch die beeindruckende Skyline von Manhattan war schön. Nach einer Umrundung der Statue ging es mit der Fähre weiter nach Ellys Island, der ehemaligen Einreisestelle für Immigranten. Die Ausstellung war wirklich interessant, dazu trug mit Sicherheit auch der Deutsche Audioguide bei.
Nach unserer Rückkehr nach Manhattan besuchten wir noch das Skyscraper Museum (ganz nett) und den Ground Zero (natürlich nicht nett, aber auch nicht sehr beeindruckend, einfach eine große Baustelle).
Der zweite Tag startete schlecht, denn wir machten den Fehler in Starbucks zu gehen. Der Tee bitter, die Mehlspeisen (Donuts hier, Donuts da) für einen verwöhnten österreichischen Gaumen fad. Nach diesem Frühstück stand East Villach am Programm: alt, heruntergekommen! Unser Resultat zu Mittag war auf jeden Fall, dass dieses Viertel schon mal bessere Zeiten gesehen hat. Umso besser gefiel uns Greenwich Village am Nachmittag: nobel, ruhig und teuer!
Great Central Park war am dritten Tag unser Ziel. Wir hatten diesmal Glück und fanden wie durch Zufall ein kleines Belgisches Cafe mit exzellenten Waffeln, Joghurt und anderen g’sunden Sachen. Der Park ist wahrlich gigantisch, es dauerte eine ganze Weile bis wir ihn in West-Ost Richtung durchquert hatten und endlich das Guggenheim Museum erreichten. Bevor man hier hineindurfte, wie konnte es anders sein, mussten unbedingt einige Aufpasser in unseren Rucksack schaun, nur um diesen gleich hinter dem Eingang abgeben zu müssen. Von der Architektur her ist dieser Bau einfach genial!
Der Nachmittag war wiederum weniger aufregend, denn das Nordende des Parks ist doch schon relativ nah an Harlem.
Weiter geht’s am vierten Tag mit Wall Street und Soho. Während Soho „in“ ist und toll aussieht mit seinen gusseisernen Fassaden ist die Wall Street abgesehen von den schwer bewaffneten Polizisten wenig aufsehenerregend. Am Abend besuchten wir noch die Broadway-Show „Chicago“. Die Tanzeinlagen sind toll nur komm ich nicht ganz klar mit dem amerikanischen Englisch.
Am darauffolgenden Tag ging es früh los um nicht beim Empire State Building anstehen zu müssen. Doch bevor es los geht, wie könnte es anders sein, eine Personenkontrolle, damit wir auch ja nichts Unanständiges machen. Vom ganzen New York Urlaub gefiel mir die Aussicht von da oben am aller besten! Nach diesem Höhepunkt besuchten wir noch Grand Central Station, also den großen Bahnhof, und machten dort einen Teil einer gratis Führung. Der Führer quatschte dort so viel herum, dass es schon in der mächtigen Eingangshalle anfing fad zu werden. Wenn interessiert bitte sehr, dass die Maserung des Steinfußbodens genau so ist, dass Leute durch dieses spezielle Muster nicht zusammenstoßen?
Am Abend besuchten wir ein Baseball Spiel der NY Yankees. Die Stimmung ist gut, nur das Spiel lässt etwas an Spannung zu wünschen übrig, denn 90 Prozent der Bälle werden nicht getroffen oder gehen ins out. Also ein Fan dieser Sportart werde ich sicherlich nicht.
Einkaufen muss man auch in Amerika, so machten wir das am vorletzten Tag. Nach einer kurzen Bootsfahrt nach Staten Island um die Freiheitsstatue sowie die mächtige Skyline nochmal bei Sonnenschein bewundern zu können, gingen wir zu Macys. Macys ist zwar groß, aber verkauft zum Großteil unnötiges Zeugs, so verließen wir das Kaufhaus wieder, ohne etwas gekauft zu haben. Schuhe und ein, zwei Leiberln kauften wir wo anders.
Der siebente und letzte Tag war angebrochen und es regnete. Wir besuchten noch das UN-Hauptquartier (Überraschung: Sicherheitskontrolle!), welches sehr interessant ist, sowie das Chrysler Building, welches sehr hübsch ist. Dann ging es wieder zurück zum Flughafen und auf nach Zürich.
Kurz bevor wir landeten, kam es noch zu einer lustigen Begebenheit sowie zu einer Situation, die doch sehr am Spruch: „Die USA sei das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ zweifeln lässt:
Als erstes fragte eine Amerikanerin ganz verwundert ob nicht das Ausfüllen eines Einreisezettels nötig sei (siehe oben) und zweitens ist der Vergleich zwischen dem angeblich freien Amerika und dem sozialistischen, unfreien Europa ganz lustig, wenn man bei der Einreise in die USA zwei Stunden warten muss, während man in der Schweiz nur zwei Minuten wartete, der Kontrolleur nicht einmal in den Pass schaute sondern nur zählte ob es vier sind (meine Eltern, mein Bruder und ich).
Ganz bin ich noch nicht fertig mit dem ersten Teil, denn nach unserer Ankunft in Zürich geht es mit dem Auto weiter nach Tirol in den Aquadome.
Fortsetzung folgt.
BEWERTUNG:
(+) überraschend gutes Essen (außer Starbucks), eine wahrlich interessante Stadt
(-) in der man merkt, dass ihre besten Zeiten schon vorbei sind (siehe East Village und Wall Street)
Muss man gesehen haben: Statue of Liberty, Ellys Island, Guggenheim Museum, Soho, Empire State Building, eine Broadway-Show (muss ja nicht unbedingt Chicago sein)
Muss man eher nicht gesehen haben: East Village, Starbucks, eigentlich auch Wall Street, doch ist dies wohl doch eine Hauptattraktion
BILDER:
http://picasaweb.google.at/rplachy1/NewY…feat=directlink
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Es ist auch erlaubt zu schreiben, fragen etc.