AnnoZone Forum

1503 hat einfach einen enormen Tiefgang was die Warenkreisläufe angeht.

Du musst auf mehr Dinge achten, du hast aber dadurch auch viel mehr Möglichkeiten.
Das beste Beispiel, was man stellvertretend für das ganze Spiel nehmen kann, ist meiner Meinung nach das Handelsroutensystem:
1503 bietet ähnliche Möglichkeiten wie 1602, du kannst aber zusätzlich Wegpunkte setzen und so sehr genau einstellen, was du wie wann wohin transportieren möchtest.
1701 ist schon im Vergleich zu 1602 zu wenig Umfangreich. Das Spiel raubt dir so viele Möglichkeiten, das die Routen zwar leicht einzurichten sind, aber ein ausgefeilter Warentransport ist damit kaum möglich (z.B. zwingt dir das System maximal 4 Waren pro Route auf). An Wegpunkte darf man nichtmal denken.


Und ich finde die Städte in 1503 einfach schöner. Wo man in 1701 auf ein Meer grün-blendender Quadrathäuser blickt, bietet einem 1503 eine äußerst abwechslungsreiche, detaillierte Stadt, an der man sich gar nicht satt sehen kann. Selbst eine hochgenerische Stadt nach Schachbrettmuster sieht in 1503 aus wie ein Wirrwarr aus kleinen Gässchen und Straßen.
Auch die Produktsionsketten z.B. die Brotproduktion lassen sich mit ihren Getreidefeldern durchsetzt mit einzelnen Bäumen und idyllischen Wegen zu einem wahren Augenschmaus aufbauen.

Technisch mag 1701 zwar besser aussehen, aber an die Atmosphäre, die 1503 mit der Grafik verbreitet, kommt es bei weitem nicht heran.

Aber deswegen ist 1701 ja nicht schlecht. Es ist nur "anders".
Es ist ja nichts dagegen zu sagen, wenn man lieber einfach einzurichtende Handelsrouten mag und eher wert auf übersichtliche Produktionen legt.
Für den Schönbauer und "Aufbaugenießer" sowie für die, die die Herausforderung im Aufbauteil und nicht im "Wie kriege ich schnell genug Militär um den Gegner in Schach zu halten"-Teil suchen ist 1503 aber das geeignetere Spiel.

Und 1602 ist für mich einfach der Klassiker. Das erste mal, als ich das mit meinem Kumpel zusammen gespielt habe, haben wir nichtmal gemerkt, dass es eine Übersichtskarte gibt. Wir haben dann unsere Insel nicht mehr gefunden. Das hat auch nicht viel ausgemacht denn, auf der Insel waren 1 Fischer, 1 Haus und 1 Holzfäller. Später haben wir einen Markt gebaut. Dass sich dann der Einflussbereich verändert hat, haben wir aber nicht gemerkt.
Man war eben noch jung
Wenn ich heute noch nie 1602 gespielt hätte würden mich wahrscheinlich keine 10 Pferde dazu bringen.

Kahless, es ist auch die Frage, wie Du Deine Freizeit verbringen willst. Wenn Du Dir 1503 kaufst, wirst Du feststellen, dass es erstmal schwierig ist mit Hilfe von Gehirnschmalz im Spiel zu bleiben. Du bist - besonders am Anfang - gezwungen, Dich zu konzentrieren und in das 1503-Prinzip einzuarbeiten.... nebenher mit Freunden "Der Terminator zweieinhalb" zu gucken, dürfte nicht funktionieren.
Dagegen habe ich versucht, mit 1701 pleite zu gehen .... geht nicht! Irgendein Eimer, meist in Person der Königin, kommt immer und schustert mir Geld zu. Ich konnte das Spiel einfach laufen lassen ohne viel zu tun; nichts Wesentliches passierte. Ganz besonders verar**** kam ich mir vor, als ich von den Medallienbelohnungen nach soundsolanger Spielzeit las.

Wie gesagt, jeder setzt für seine Zeit andere Prioritäten: die einen wollen Entspannung bei bunten BIldern, die anderen wollen herausgefordert werden. Das ist aber nur ein Aspekt der Unterschiede .

Ich habe aufgrund der vielen negativen Kritiken davon abgesehen, Anno 1701 zu spielen. Anno 1602 ist ein Superspiel und Anno 1503 ist IMHO noch besser. Meinen Vorrednern kann ich nur beipflichten: Die Städte, egal ob Siedler, Bürger, Kaufleute oder Aristokraten, sind allein schon eine Augenweide, besonders wenn man verschiedene Stufen in einer Stadt hat, was aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse ohne Weiteres möglich ist.

Die Produktionsketten sind ausgefeilt, um eine schlagkräftige Truppe auszurüsten brauchst du Erz/Eisen, aber auch Holz, Leder und Seile. Aber auch eine Schule und später eine Universität und gar eine Bibliothek, um die Fähigkeiten erforschen zu können.
Und man muss wirtschaften können, bestimmte Szenarien zwingen dich dazu aufs Geld zu achten und immer deine Ausgaben und Einnahmen unter Kontrolle zu halten. Sonst gehst du pleite.

Du machst also nichts falsch wenn du €10,00 investierst und dir die Königsedition holst.

Na ja, dass Anno 1701 NUR schlecht sei, dass ist eine extreme Meinung, die einige haben, aber bei weitem nicht alle.

Meine Hauptkritikpunkte neben der fehlenden Komplexität sind auf die schnelle folgende:

- Langzeitmotivation: Drahtwurm hat das hier schön beschrieben.

- die Pfeile, die anzeigen, ob eine Ware steigende oder sinkende Tendenz hat, nimmt mir persönlich einen großen Teil des Spielspasses. Eine ernorme Herausforderung in 1503 ist es eben, seine Warenkreisläufe genau auszubalancieren.

- das Annofeeling: Moby-Dick hat mal geschrieben, bei 1503 kann man sich im Bauen verlieren und da muss ich ihr vollkommen Recht geben. Schon allein die Möglichkeit, langweilige Monolkulturinseln, durch das Pflanzen von Bäumen "aufzumotzen", oder das Planen größerer Städte(so ab 25.000 Einwohnern), das Einrichten riesiger Viertel, das Planen von Schlossanlagen mit riesigen Parks, usw. usw.

- das Aussehen des ganzen: die leuchtende Statue, diese "blöden" grünen Arihäuser, das alles stört mich nur => der Zwang, ein Computerspiel heute vor allem an der Grafik messen zu müssen, ist das schlimmste was der Annoreihe passieren kann. Denn das geht immer auf Kosten der Spieltiefe!!

. . .
Ich will jetzt nicht mehr weiter schreiben, sondern dir nur das hier noch ans Herz legen: Klick mich!!

Besonders Telekoms Ariwelt und LadyHs Prunk und Pracht muss man gesehen haben!!

Leon

Es gibt einen gravierenden Unterschied im Spielprinzip zwischen 1602 und 1701 auf der einen und 1503 auf der anderen Seite, und das ist die Art und Weise, wie man Einnahmen erzielt.

Bei 1602 und 1701 hat man Steuereinnahmen, bei 1503 Erlöse aus dem Verkauf von Waren an die Bevölkerung sowie an die Venezianer und CGs. Dieser Unterschied hat bei eingefleischten 1602-Spielern schon oft für Verzweiflung gesorgt. Du kannst eben nicht mal eben an der Steuerschraube drehen, um einen kurzfristigen Liquiditätsengpaß zu überbrücken. Der Schwierigkeitsgrad von 1503 wird nicht zuletzt deshalb häufig als höher eingeschätzt.

1503 erlaubt jedenfalls ungeahnte Freiheiten, was den Handel und Transport betrifft. Aber man muß bereit sein, einiges an Zeit und Gehirnschmalz zu investieren, wenn man die GANZE Pracht genießen will.

edit: 1701 habe ich nie gespielt, weil mein Rechner die technischen Voraussetzungen nicht erfüllt.

Ich denke in 1701 hat man keinen Wirt, der den Alc abholt....
keine kleinen weissen Häschen die übers Feld hoppeln (und am Ende vom Pelzjäger
gejagt werden....vom Artenschutz ganz zu schweigen),
sanfte Wellen, toffe Priatenbräute, Seemöwen (die es sicherlich nicht in 1701 gibt!!!) usw........

Das sich schon einige Gründe für 1503 ( )

EDIT:
Seemöwen die sich auf Schiffen oder Kontors niederlassen....

Zitat

Original von Leon
- Langzeitmotivation: Drahtwurm hat das hier schön beschrieben.

.... oh, danke für den Link .... die Geschichte hatte ich noch gar nicht gelesen

Zitat

Original von Leon
Ich will jetzt nicht mehr weiter schreiben, sondern dir nur das hier noch ans Herz legen: Klick mich!!

Besonders Telekoms Ariwelt und LadyHs Prunk und Pracht muss man gesehen haben!!

ohjaaaaa, .... das war eine besonders schöne kreative Idee von Excali, die unter anderem auch Teamarbeit erforderte. 1503 (und 1602 auch) lebt unter anderem auch davon, dass man es leicht zweckentfremden kann, zum Beipiel Riesenscreenshots seiner Lieblingsinsel zusammen bauen. Auch das geht mit 1701 nicht.

Au man das waren noch Zeiten.
Das gute alte 1503 in 2D hatte da klar die Nase vorn für das Erstellen von kompletten Inselbildern.
Da habe ich so manche Stunde mit verbracht.