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Trazom

Frisch Angeheuert

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21

Sonntag, 8. März 2009, 16:57

Zitat

Original von der herrscher
meiner (schul)bildung nach endet das mittelalter 1492 mit der entdeckung amerikas. das ist aber sicher nur ein standpunkt, manchmal wird auch die verbreitung des buchdrucks (1450) als datum herangezogen. einige historiker negieren aber auch jedes fixe datum, sprechen von einem langsamen übergang.

1404 könnte man meiner ansicht nach also noch ins mittelalter verfrachten. ich persönlich bin sowieso der ansicht, dass das mittelalter erst mit der aufklärung endete :)
Sehr amüsant :D

Anno 1404 spielt im Orient. Dort ist zu einem großen Teil noch heute Mittelalter, was Rechtssprechung, Menschenrechte und Regierungsform angeht.

Scipio Maior

Vollmatrose

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22

Freitag, 30. September 2011, 19:24

Zitat

diesbezüglich muss ich dich enttäuschen: als finsteres mittelalter wird die "Dunkle Zeit" bezeichnet, die historisch korrekt zwischen 450 n. chr. und 850 n. chr. war. klar das betrifft eigntl nicht mehr das was beim anno der fall ist (ist in der tat renaissance, etc.) allerdings ist es gefühlt noch mittelalter à la age of empires 2. da hier viel mit belagerungskanonen, tribochets, pfeil und bogen, speeren und schwertern gekämpft wurde. all diese waffen gibt es mehr oder weniger bei anno auch. außerdem ganz korrekt ist anno auch nicht, bei allen (außer 1404) gibt es keine kirchenspaltung, wie es der fall wäre.


Es mag vielleicht populär sein, im englischen Sprachraum von den "Dark Ages" zu sprechen, in der deutschen Geschichtswissenschaft, die sich jenseits des Guido-Knopp-Niveaus befindet, wird man dich nicht nur scheel ansehen, sondern auch darauf hinweisen, das selbst die angelsächsische Geschichtswissenschaft den Begriff entweder in "Anführungszeichen" setzt oder revidiert.

Dass es durchaus eine "dunkle Zeit" gegeben hat, ist nicht von der Hand zu weisen, aber die kann kaum jemand eingrenzen, bzw. tut es immer anders. Westeuropa hat unter den ersten Germanenherrschern (Ostgoten in Italien, Franken in Gallien, Westgoten in Spanien) nicht den Rückfall erlitten, den man denkt. Der kam eher Mitte/Ende des 7. Jahrhunderts. Und ob jetzt die Zeit nach Karl dem Großen mit Wikingerfeldzügen, Brandschatzungen, Reichskrise und Kleinkönigen jetzt "besser" war, wage ich doch zu bezweifeln, wenn man unter König Theoderich es im 6. Jahrhundert noch mit einem Glanzpunkt spätantiker Kultur zu tun hatte. ;)

Und dass der ganze Kram vielleicht höchstens 200 Jahre gedauert hat, und nicht auf die Zeit der Städtegründung, des Handels und der Kommunen des 11.-13. Jahrhunderts, oder gar auf die Renaissance des 15. Jahrhunderts zu beziehen ist, und sicherlich IN KEINSTER WEISE auf das ganze Mittelalter, ist doch der Knackpunkt um den es hier geht. Ein "finsteres Mitelalter" gibt es nicht. Nicht als wissenschaftlichen Begriff, nicht als Fachterminus, sondern nur als subjektive Einstellung oder Propaganda. Den Zeitraum zwischen dem 6.-9. Jahrhundert bezeichnet man als Spätantike, Völkerwanderungszeit oder Frühmittelalter. (selbst im Wiki steht, dass "dunkle Jahrhunderte" mal im 19. Jahrhundert Mode waren, aber wohl kaum anwendbar sind)

Und ich halte nun Age of Kings, welches ich selbst jahrelang gespielt habe, nun nicht für eine Referenz bez. Geschichte per se. Es gab auch keine Zeit namens "Ritterzeit". ;)
Und wer in der imperialen Zeit (IV) gespielt hat, hat schon gemerkt, dass er da nicht mehr wirklich im Mittelalter war. Denn Ritter gab es keine mehr, und die Belagerungswaffen des 15. Jahrhunderts - siehe: Feuerwaffen - sind dieselben, wie sie zu Napoleons Zeiten benutzt wurden.

1404 gab es - neben der orthododx-katholischen - auch eine Kirchenspaltung. Abendländisches Schisma, anyone?
  Palatina la caduta. Weil Forenrollenspiele dem Untergang geweiht sind.

Tropicofan

Ausguck

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23

Freitag, 30. September 2011, 20:29

Man nennt die Zeit von 550 (Einfall der Langobarden in Italien) bis 800 n.Chr (Kaiserkrönung Karls des Großen) nur deshalb "dunkle Epoche" weil wir zu wenig darüber wissen.
Die Wikinger und andere Völker haben viele Klöster gebrandschatzt, dadurch ist viel Wissen verloren gegangen.
Aber grade in Westdeutschland und Frankreich gabs um diese Zeit einschneidende Ereignisse, die uns auch in schriftlicher Form überliefert sind.
  ERRARE HUMANUM EST.
Irren ist menschlich.

Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Albert Einstein

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Wetterhex

SeeBär

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24

Sonntag, 2. Oktober 2011, 08:08

Mehr zum Thema Venetianer im Mittelalter
Gestern auf Phoenix: "Das Geheimnis der Zwerge". Leider der letzte von drei Ausstrahlungsterminen, aber man findet's auf youtube.
Teil 1-4
http://www.youtube.com/watch?v=9obt2Zh13-0
http://www.youtube.com/watch?v=Er05y6SXQYY
http://www.youtube.com/watch?v=VBz4EVNZ7T4
http://www.youtube.com/watch?v=4qiZ_0u0AKM
Aus der Programmankündigung von Phoenix:
"Sven Hartung erzählt in seiner Dokumentation, wie die Wichtel Einzug in Europas Sagen- und Märchenwelt hielten. Märchenforscher sind überzeugt, dass die mysteriösen "Venetianer" dabei eine große Rolle spielten. Sie waren geheimnisvolle Schatzsucher, die im Mittelalter Nordeuropa in geheimer Mission durchwanderten. Für die Lagunenstadt Venedig waren sie auf der Suche nach Gold und seltenen Rohstoffen für die Herstellung des begehrten Muranoglases. Mit aufwendigen Nachstellungen berichtet der Autor von der Herkunft der Zwerge und gibt den selbst bei vielen Historikern bis heute völlig unbekannten kleinwüchsigen Mineraliensuchern ein Gesicht. Stimmungsvolle Bilder aus Venedig, Paris und den Alpen sowie eine Rekonstruktion der mittelalterlichen Glasherstellung runden die spannende historische Spurensuche ab."

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Wetterhex« (2. Oktober 2011, 08:41)