"Hier
(und in der hemmungslos bequemen "Nur-Kleinschreibung") liegen m.E. die Hauptgefahren."
genau das gegenteil ist der fall, es zeigt extreme geistige unflexibilität und festhalten an allem alten damit ich, der ich ja schliesslich das alte mühsam erlernt habe und jetzt beherrsche, nicht zum umdenken gezwungen werde. wäre ja noch schöner wenn ich im leben 2 mal grossschreibregeln erlernen muss(wenn auch die 2.regel echt einfach beherrschbar ist) und alle dreikäsehoche können sich das ganze theater ersparen.
aber zurück zu den computern. klar kann es hier nicht darum gehen, dass jemand sämtliche zeit mit z.b. wow verbringt. solche extreme gab es immer, die haben früher halt nur noch tag und nacht tv geguckt, andere schlucken drogen bis zum bitteren ende.
ausserdem ist es falsch zeit vor dem computer auf den computer zu beziehen. das besondere am computer ist seine extreme vielseitigkeit. und dinge, die wir früher am schreibtisch oder sonst wo erledigt haben, machen wir heute am pc.
ein kind, das fotografiert oder filmt, wird die ergebnisse am rechner bearbeiten und archivieren. rechner ersetzen im zusammenhang mit entsprechenden soundanlagen die klassische stereoanlage, somit findet musik hören ebenfalls mit dem pc statt. ähnlich sieht es beim fernsehen und film gucken aus. und auch ich habe keine lust auf emails, skype, messenger zu verzichten und zur kommunikation wieder zu telefonieren(mit dem blöden hörer am ohr) und handgeschriebene briefe zur post zu tragen.
und wenn ich schon mal einen offiziellen brief benötige, dann bin ich auch froh, dass ich den mit einem officeprogramm erzeugen kann.
es ist vollkommen falsch die zeit am computer nur als beschäftigung mit dem computer zu betrachten. er ist einfach eine art eierlegende wollmilch sau, vergleichbar mit einem tampon (damit kannst du auch reiten, schwimmen, rad fahren...
).
ausserdem halte ich es sehr wohl für einen wichtigen lernprozess mit den informationen des internets umgehen zu können. das auffinden und bewerten von informationen aus dem internet erfordert handwerkliche und geistige fähigkeiten(genau dazu könnte die schule beitragen). meine langjährige erfahrung beim umgang mit pc-usern aller altergruppen hat mir gezeigt, dass dies durchaus zeit und mühe erfordert. abgesehen davon: klar ist es leichter mit der obrigkeitskontrollierten information unserer klassischen medien umzugehen.
die leute sitzen zwar vor dem computer aber in wirklichkeit hören sie musik, schauen tv oder einen film, schreiben briefe, beschäftigen sich mit ihrem hobby fotografie oder video, kommunizieren mit ihren freunden (ja, Karla, auch chaten ist kommunikation, auch wenn du offensichtlich bereits schwierigkeiten hast dies zu akzeptieren), suchen von informationen zu einem thema, z.b. kauf eines konsumgutes (dazu muss man nicht mehr zig läden zu bescheuerten öffnungszeiten abklappern und sich von verkäufertypen werbeinformation anhören), kinoprogrammen (uhrzeiten und programme von veranstaltungen allgemein), erlernen wissen zu computern oder internet. und natürlich ist der computer auch ein hervorragendes spielzeug, ich hätte es genossen wenn es zu meiner kinderzeit bereits solche rechner gegeben hätte.
ein eigenes thema sind sicherlich diese massiven onlinespiele. wer da ergeiz entwickelt, der wird erst mal monatelang schwerpunktsmässig spielen. es wird ausgehen wie bei allen dingen. die meisten werden sich nach 6 monaten oder einem jahr ausgetobt haben und zu einem durchschnittlichen zeitaufwand zurückkehren, andere früher und wieder andere werden zum spiel-junkie werden.
ich verhalte mich bei solchen gefahren offensiv. es geht mir nicht darum vor meinen kindern dinge wie alkohol, drogen, pornografie, rechtsextremissmus und computerspiele durch verbote oder informationseinschränkungen vorzuenthalten damit sie nicht auf "dumme gedanken" kommen, sondern sie auf den umgang damit und deren negativen effekte vorzubereiten.
annokrat