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Zitat

Original von FrankB... Die neue Schreibung (Rechtschreibung kann man sie nicht nennen) sorgt für ein perfektes Chaos in der deutschen Schriftsprache, weil keiner mehr weiß, was nun eigentlich wie geschrieben wird.

Hallo Frank,
zum einen ist die Rechtschreibreform ja nur ein Reförmchen, zu wenig um tatsächlich etwas zu bewirken. Rechtschreibung war für die gebildeten Schichten nie ein Problem, die mit weniger Bildung kämpfen um so mehr damit, oder haben es aufgegeben und schreiben frei nach Gusto. Damit verschlechtern sie aber ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Die Rechtschreibreform hätte meiner Meinung nach das ß ganz abschaffen sollen, die Großschreibung bei Hauptwörter aufgeben sollen. Man kann doch nicht im Ernst den berüchtigten Satz "sie ist gut zu vögeln", hier mal absichtlicg klein geschrieben, als Grund für Beibehaltung dieses Anarchronismus anführen.

Ohnehin, wenn man sich die Deutsche Sprache als ganzes betrachtet, sie ist die größte Muttersprache in Europa (über 90 Millionen) und auch die Nierländer, die Skandinavier können Deutsch leicht verstehen. Darüber hinaus war sie auch in Osteuropa immer relativ weit verbreitet. Als Europäische "Lingua Franca" wäre sie also prädestiniert.
Die komplexe Struktur dieser Sprache führt aber dazu, dass in Europa alle miteinander Englisch reden. Eine Sprache, die allein schon aufgrund der Lautverschiebungen alle Kontinentaleuropäer eigentlich etwas lästig ist.
Aber eben viel einfacher zu erlernen wie korrektes Deutsch.
Denn während es in England oder USa niemenden stört wenn Menschen, die eine andere Muttersprache haben Englisch eben nur mangelhaft beherrschen, so ist es hier eines der wichtigsten Themen überhaupt.
Siehe die Diskussion um den Rechtschreibreform.
In USA diskutiert man darüber überhaupt nicht sondern schreibt ohne mit den Wimpern zu zucken auch mal Sätze wie: its a 1derful day It's a wonderful day. 2 good 2 be true Too good to be true
good 4u Good four you
und ähnlichen Schnickschnack. So weit möchte ich nicht gehen, aber etwas mehr Gelassenheit wäre bestimmt hilfreich.

Na ja, ich finde es schon sehr gelassen, wie die Reform von der Mehrheit einfach ignoriert wird...

Zum ß und zur Großschreibung: Ich finde, daß beides das Lesen doch erheblich vereinfacht; das ist gerade im Deutschen mit den teilweise sehr langen Wörtern und verschachtelten Sätzen (na ja, es reicht ja auch schon der einfache prädikative Rahmen) ziemlich wichtig. Eine konsequente Kleinschreibung würde Texte praktisch unleserlich machen...

Eines der Hauptprobleme, die die geänderte ß-Regel lösen sollte, war ja die Unterscheidung zwischen "daß" und "das". Nur - hier hilft die neue Regel gar nicht, wenn man die Grammatik nicht kennt. Zudem ist sie verwirrend, wenn es um andere Wörter geht (siehe mein obiges Beispiel: "Viele Grüsse" statt "Viele Grüße" schreiben inzwischen selbst Akademiker). Das ß ganz abschaffen, bloß weil es in anderen Sprachen nicht vorkommt? - Ja, seit wann hat sich eine Sprache nach anderen Sprachen (oder gar dem Layout von Computertastaturen) zu richten?

Man kann eine Sprache nicht am Schreibtisch "designen". Sie lebt. Und sie entwickelt sich nicht nur deshalb, weil irgendwelche Gernegroße sich irgend was tolles haben einfallen lassen. Von der Photographie zur Fotografie oder vom Bureau zum Büro ging es auch ganz ohne Reform - indem die Sprache sich ganz einfach und ganz natürlich weiterentwickelte.

Und... ich rede natürlich von der Literatursprache. Und ich würde meinen, daß auch in der amerikanischen Literatur ein "2 be or not 2 be" nur im humoristischen Sinne möglich ist. Im Chat oder bei SMS gelten natürlich ganz andere Regeln.

U82GR82B4GOT10
na was heißt das?

aprospros rechtschreibung ...

dass statt daß find ich besser, irgendwie logischer.
allerdings hab ich die alte nie gelernt deswegen sag ich dazu besser nix

was ich aber vom prinzip her besser fand, war, dass der DUDEN einfach die sprache beobachtet hat und dann regelmäßig einen neuen DUDEN mit aktualisierungen rausgegeben hat.

das in die hand von politikern zu geben war unnötig
aber das ist meine sicht ...
was die jetzt machen mit der gruppe die dafür zuständig ist ist ja wieder vernünftig


und dass nrw+bayern nicht mitmachen ist absolut schrott.
sie haben zwar recht, dass das sich schnell wieder ändern kann, aber es geht auch darum dass das einheitlich ist

Wo ist denn Dein Schlabberlatz W-O-D?

UR2GR82B4GOT10

ist doch total easy: You are too great to be forgotten

U = You
R = are
2 = too
GR8 = great
2 = to
B = be
4GOT10 = forgot10






edit: oops, hatte oben wohl ne 8 an zweiter stelle statt R, sorry

lol, jetzt bin ich zu spät.

genau das war das problem: 8 geht maximal als ain't und das ist schon weit hergeholt und ergibt keinen sinn. aber mit r bin ich zufrieden.
ausserdem war es unfair den satz ohne trennungen der wörter zu schreiben: u r 2 gr8 2 b 4got10 <-- wäre dann natürlich leicht gewesen.

annokrat

nachtrag: santa, u r 2 fast 4 me

. . . wozu,

b.z.w. wohin so ein paar XDD's führen können. Seeeehr interessant.
Meine Theorie: Wenn einmal die Sprachsteuerung/Sprachtexteingabe so richtig funktionieren wird - wird eh keiner mehr schreiben. Das geschriebene Wort wird nur noch in Datenbänken schlummern und ein paar Oldies/Schreibfreaks beherschen dann noch die hohe Kunst des geschriebenen Wortes. Und wenn das geschriebene Wort noch in Sprache übersetzt wird - werden wohl auch nur noch Auserwählte lesen können.
Also macht euch mal nicht so viel Gedanken um die "Deutsche Rechtschreibung" . . .

Schreiben verlangsamt aber das Denken, insofern ist es manchmal sehr nützlich, etwas aufzuschreiben - statt endlos darüber herumzupalavern. Es gibt sowieso viel zuviele Schwätzer, die zwar reden können, aber keinen Schimmer haben...

Zitat

Original von FrankB
Schreiben verlangsamt aber das Denken...

Ich würde es lieber so ausdrücken: die Langsamkeit des Schreibens führt dazu, dass man mehr Zeit zum Denken hat. Eine gute Sache...

Zitat

Original von Robbie47
...... Eine gute Sache...

. . . leider setzen sich immer weniger gute Sachen durch - leider. Aber wer entscheidet schon was gut ist - wahrscheinlich nur noch, was Kohle bringt . . .

Wobei man auch (um das Ganze noch zu steigern) umso mehr Zeit verbraucht je kürzer das Schreiben werden soll... oder wie Goethe einmal schrieb:

Ich schreibe Dir einen langen Brief; für einen kürzeren hatte ich keine Zeit.