Anders als in der Tagespresse beschrieben, hat das neue iPAD in Deutschland keinen LTE-Empfang!
Das iPad unterstützt leider nicht genug Frequenzen. Den LTE-Funk „versteht“ das jüngste Apple-Tablet ausschließlich auf den Frequenzen 700 und 2.100 MHz, die beispielsweise in den USA und Kanada zum Einsatz kommen. In Deutschland sind jedoch andere Frequenzen üblich, die sich nicht auf zwei, sondern insgesamt vier Blöcke verteilen.
Ob Apple schon von Anfang an mit einem angepassten iPad auf den Europäischen Markt kommt, konnte die Pressestelle auf Anhieb nicht beantworten. Langfristig wird es wohl regionale Varianten geben müssen, denn bei LTE gibt es weltweit ein breites Spektrum an verwendeten Frequenzen.
Globales Frequenz-Wirrwarr
Die LTE-Netze in Deutschland befinden sich derzeit noch im Aufbau. Genutzt werden können die Frequenz-Bereiche 800, 1.800, 2.000 und 2.600 MHz. Die vier Mobilfunkprovider Telekom, Vodafone, Telefónica und E-plus haben im Mai 2010 entsprechende Frequenzblöcke ersteigert.
Die ersten LTE-Pilotversuche fanden hierzulande auf den Frequenzen 800, 1.800 und 2.600 MHz statt. Diese drei Bänder scheinen sich in Europa als gemeinsamer Nenner zu etablieren. In Amerika sind es die Frequenzen 700, 2.100 und ebenfalls 2.600 MHz, die hauptsächlich genutzt werden. Im asiatisch-pazifischen Raum ist das Feld noch breiter gestreut: 700, 800, 2.100, 2.300 und 2.600 MHz sind dort im Einsatz. Afrika konzentriert sich dagegen hauptsächlich auf 2.100 und 2.600 MHz, der Mittlere Osten auf 900 und 1.800 MHz.
Standard adé
Je kürzer die Frequenz, um so größer ist die Reichweite, je höher die Frequenz, um so kleiner ist die abgedeckte Fläche. Daher werden 700- und 800-MHz-Netze hauptsächlich für die Flächenversorgung verwendet, Frequenzen im Bereich 1.800 bis 2.300 MHz in Gebieten mit dichter Besiedlung und die 2.600-MHz-Frequenz oft nur als Ergänzung in begrenzten Bereichen. Deshalb ist auch nicht damit zu rechnen, das sich beipsielsweise das 2.600-MHz-Band als weltweite Universalfrequenz etabliert.
Für die Hersteller von LTE-tauglichen Kommunikationsmodulen ist die Lage vertrackt: sie können die Sende- und Empfangstechnik nicht für beliebig viele Frequenzen auslegen. Und auch die Hersteller von Smartphones und Tablets werden sich wohl von der Idee eines „Weltstandards“ verabschieden müssen. Zumindest was den 4G-Standard betrifft werden sie weiterhin regional angepasste Geräte vertreiben müssen.
@ Larnak,
wollte sehen ob du aufpasst.