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Amelie

Schatzjäger

Beiträge: 1 457

Registrierungsdatum: 5. November 2006

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21

Freitag, 12. November 2010, 19:29

Zitat

Original von Dickerbaer
.........Ich glaube ich käme nicht dazu ihnen diese "Rettung vieler armer Seeleute" zu erklären.
Oder liege ich falsch? Kannten sie schon die Wirkung des Sauerkrautes? (Ich rede jetzt nicht von Vitaminen etc).


guggst Du hier unter Geschichte

KARL I.

Insel-Eroberer

Beiträge: 407

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22

Freitag, 12. November 2010, 20:18

Zitat

Original von Dickerbaer
Ich würde mir ein großes Fass Sauerkraut mitnehmen. Ich kann mir denken, dass sie das Rezept damals noch nicht kannten. Man hätte somit eine Vorsorge gegen Skorbut.

Die Frage ist nur, wie reagieren sie, wenn ein nach Kot riechender, nackter Mann mit Beule am Kopf und einem Sauerkrautfass vor ihnen stünde.

Ich glaube ich käme nicht dazu ihnen diese "Rettung vieler armer Seeleute" zu erklären.
Oder liege ich falsch? Kannten sie schon die Wirkung des Sauerkrautes? (Ich rede jetzt nicht von Vitaminen etc).


Also Sauerkraut war schon bekannt[ca 13.J.], aber durch seine Nebenwirkungen verpöhnt. Den wahren Nutzen erkannte man in der Seefahrt erst so im 17-18 Jahrhundert schreibt meine alte Literatur. :hey:

Scipio Maior

Vollmatrose

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23

Freitag, 12. November 2010, 21:01

Welch Zufall, erst gestern traf ich bei der Recherche in den venezianischen Finalrelationen auf diese Quelle. Es handelt sich um den Schlussbericht der venezianischen Botschafter vor dem Senat, bei welchem die Erlebnisse zusammengefasst werden. Beim Gelage des Erzbischofes von Salzburg kann man folgendes lesen, als man beim 6. von 11 Gängen angelangt ist:

Zitat

"Als sechstes gab es Weißkohl mit Schweinefleisch, was auf deutsch "Kraut" genannt wird"

("Sexto furono capuci cum Carne de porco i quali si dicono "crayt" in Todesco.")


Es schien den Venezianern wohl sehr erwähnenswert, wird also kein üblicher Rohkohl , sondern entweder Sauerkraut oder eine Vorform desselben gewesen sein. Der Bericht stammt von den Botschaftern Pisani und Contarini (1497-1503).

Quelle: M. C. V., Misc. Correr I (2), S. 20f. (falls ihr mal in Venedig im Archiv nachschauen wollt)
  Palatina la caduta. Weil Forenrollenspiele dem Untergang geweiht sind.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Scipio Maior« (12. November 2010, 21:07)


Kaiser_Werner

Deckschrubber

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24

Freitag, 12. November 2010, 21:10

Also ich würde mir die Münzen schnappen,
einen Kaufmann überfallen (die haben ja eh genug Geld)
und dann seine Kleidung stehlen.
Mit meinem Hochdeutsch und der Herrschaftlichen Kleidung würden mich schon mal alle für sehr gut betucht halten.

Daraufhin würde ich die erste Börse der Welt eröffnen (kleineren Betrieb Anteile abkaufen, dass verstehen die ja eh nicht und per Kontrakt sind sie an mich gebunden) ordentlich Geld scheffeln und nach 2 Monaten bin ich dann Flüssig.
Dann kaufe ich mir eine eigene Armee und rüste sie mit neuen Technologien aus,
Bajonetten etc..
Dann marschiere ich über den gesamten Kontinent und annektiere fast alles.
Da Frankreich sich gerade noch bildet und der Deutsche Bund am zerfallen ist wird dass ein leichtes Spiel.

Nach 3 Jahren kröne ich mich selbst zum Kaiser und sorge mit "neuen" Erfindungen für einen gigantischen Technologischen Sprung.

Dann baue ich durch Architektonische Innovationen unglaubliche Bauwerke und werde auf ewig in die Geschichte eingehen. :eijoo:
  //Ordnung ist etwas für Primitive, das Genie beherrscht das Chaos!

Kapitän Addi

Steuermann

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25

Freitag, 12. November 2010, 21:19

...das mit der Börse ist 1620 ein alter Hut. Soweit ich mich erinnere wurde die erste Börse 1531 in Brüssel gegründet (kann auch Antwerpen gewesen sein), naja jedenfalls im heutigen Belgien. :D
Das klappt schon mal nicht, und die Bajonette haben die Jungs schon von mir. Wobei ich mir über den praktischen Nutzen von diesen Teilen auf Arquebusen immer noch im unklaren bin.

@ Scipio Maior
...das mit der Sprache hatte ich nicht eingeplant. Ergo habe ich nur 2 Wege, entweder nach Spanien oder nach Russland. Hoffe die haben im 17.Jh. so in etwa gesprochen wie heute.
Aber Moment mal, im 17.Jh. gehörte doch sächsisch zum guten Ton. :D
Ergo müssen die doch unser Meißner Amtsdeutsch gesprochen haben. Was mache ich mir Sorgen, das bringe ich auf alle Fälle. Es lebe Sachsen. :D
Grüße Addi

Kaiser_Werner

Deckschrubber

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26

Freitag, 12. November 2010, 21:29

Die sind weit weg von mir ich kenne die Börse in höchster Perfektion.
Ich werde dann eben Aktien von der anderen Börse auch verkaufen und irgendwann bin ich über 50% ziehe die Käufer der Aktie in die Schuld und übernehme dann das Unternehmen.

Mit Bajonetten meinte ich Preußische Hinterlader mit Bajonetten darauf.
  //Ordnung ist etwas für Primitive, das Genie beherrscht das Chaos!

Scipio Maior

Vollmatrose

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27

Freitag, 12. November 2010, 21:32

@Kapitän Addi: Tatsächlich hättest du mit Sächsisch die besseren Karten - wie von dir ausgeführt, weil es besonders in den protestantischen Teilen Deutschlands eine Art "lingua franca" war. Ich betone aber die "besseren" als die "besten" Karten, da auch da sich was getan hat.
Am besten wäre ein gutes Spanisch/Kastillisch, das war schon seit dem späten 16. Jahrhundert mehr oder minder "fest". :) Die stehen in den Niederlanden zudem gerade vor der Türe. ;)

Von Russisch wäre eher abzuraten, was ich bisher so gelesen habe, konnten Habsburger Gesandte, welche der böhmischen Sprache mächtig waren, sich am Muskowiter Hof des mittleren 16. Jahrhunderts noch gut mit den dortigen Leuten unterhalten konnten, weil die slawischen Sprachen noch enger aneinander waren. Ganz zu schweigen von der "Zeit der Wirren", die in Russland zwar vorbei, aber durchaus noch spürbar sind. :D

@Kaiser Werner: Geh mal an die venezianische Börse, da wurde der größte Wert gehandelt. Mal schauen, nach wievielen Stunden du Konkurs anmelden musst. Die spaßen sicherlich nicht. ;)
  Palatina la caduta. Weil Forenrollenspiele dem Untergang geweiht sind.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Scipio Maior« (12. November 2010, 21:34)


Kapitän Addi

Steuermann

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28

Freitag, 12. November 2010, 22:49

...du musst einem aber auch alle Illusionen nehmen.
Dann schnapp ich mir ´ne Glampfe und setze mich vor eine Kneipe. Ich denke der Text ist zeitlos: klick mich
Zweite Möglichkeit, ich reise nach Spanien such mir eine hübsche Nonne und träller ihr dieses Lied vor: klick auch mich an
Also ich weiss was ich mitnehme. :jaaaaa:

Edit: wenn die Spanier kurz vor den Niederlanden stehen ist doch ein Vorteil, ich muss nicht allzuweit laufen. :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Kapitän Addi« (12. November 2010, 22:53)


anno-michi

Boardsmutje

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29

Freitag, 12. November 2010, 22:58

Ich würde irgendein Instrument mitnehmen, das noch niemand kenn in dieser Zeit...

Vielleicht kann ich dann ja als Musiker einen Namen machen :D
(Musikalisch bin ich ja 8))
  Spannende ANNO Let's Plays und andere Gaming-Streams gibts auf meinem YouTube Kanal! :up:
Schau doch mal vorbei!

Darkie

Ausguck

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30

Freitag, 12. November 2010, 23:08

Also ich bin in Chemie verdammt gut und seh darin meine Chance, würde halt sagen ich bin ein Alchemist (Warn ja immer gern gefragt) und wurde auf dem Weg hierher überfallen. Würde dann evtl Sprengstoffe herstellen (formeln, bedingungen usw. kann ich ja) und die Armee damit ausrüsten (Für Belagerungen). Vllt würd ich sogar die Erkenntnisse der berühmtesten Chemiker der Zukunft für meine Ausgeben. Also Atomtheorien, evtl auch ein bisschen Radioaktivität, Bomben usw. (Nein, ich bin kein Terrorist, nur Chemiebegeistert ;) ).

Was die Sprache angeht, des wird schon hinhauen, und lateinische Gebete hoffentlich auch. Kann ja sagen das ich unter retrograder Amnesie leide (oder so). Sprache ist jetzt schlecht aber ich sehe plötzlich lauter Alchemistische Formeln vor mir. Klingt zwar wirklich doof, aber könnte hinhauen und wenn ich auf den Scheiterhaufen komme, seis drum, sag ich halt den dreißigjährigen Krieg, Pestilenz, Tod und Verderben vorraus.
  Das Goldene Schiff läuft hiermit vom Stapel :D

Larnak

Schatzjäger

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31

Samstag, 13. November 2010, 01:01

Man könnte auch direkt mal die Theorie der spontanen Zeugung widerlegen, Penicillin entdecken und den Pest-Erreger isolieren...
:D

wahrscheinlich würde einem das alles aber niemand glauben und man würde als Scharlatan verjagt..
Überhaupt: Ich denke, wenn man erst mal in der Gesellschaft der damaligen Zeit "angekommen" wäre würde jeder von uns etwas finden, mit dem er sein täglich Brot verdienen kann. Das Problem dürfte wohl vor allem sein, da hin zu kommen - eben ohne dass man direkt wieder verjagt oder aufs Abstellgleis gestellt wird.

Kaiser_Werner

Deckschrubber

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32

Samstag, 13. November 2010, 20:45

Wenn man Latain sprechen kann, dann glaube ich könnte man ganz gut klar kommen. 8)
  //Ordnung ist etwas für Primitive, das Genie beherrscht das Chaos!

33

Sonntag, 16. Januar 2011, 22:30

Ich habe während der "Schnee-Zeit" ´mal ein wenig weiter gelesen.

Die "Freiheit" war schon extrem beschnitten. Dienste für den Landesherren waren Pflicht, es war ein Teil der Steuern. Besser gestellte Bauern (Meierhöfe) mussten mehrere Tage in der Woche Dienst schieben. Sei es den Pferdestall des Fürsten auszumisten, den Pastor beim Umzug zu helfen oder auch mal ein Einsatz beim Wegebau. Natürlich hatte man auch Knechte, welche man schicken konnte, doch diese fehlten oft während der eigenen Ernte, eben wegen dieser Arbeiten.

Es war verboten Knechte anderer Bauern abzuwerben. Knechte, welche die Bauern von alleine verliessen ohne den ausgehandelten Vertrag für das Jahr zu erfüllen, durften bei keinem anderen Bauern eingestellt werden bevor das Jahr herum war.

Es konnte passieren, dass wegen Streitigkeiten unter Landesherren kein Bier aus dem Nachbardorf geholt werden durfte. Obwohl deutsch, war es trotzdem Ausland.

Es war verboten den Tag mit "unnützen Dingen" zu vergeuden. Wer zu oft in der Gaststätte saß und seine Arbeit nicht verrichtete musste mit Gefängnis rechnen.

Wir haben hier in der Gegend einen Fall gehabt in dem ein Mann wegen liderlichen Lebenswandels für zehn Jahre ins Gefängnis kam. (Er saß zu oft im Wirtshaus, ein Tagedieb, ein Faulpelz)
Wirte wurden gleich mit eingesperrt wenn sie solche Leute beköstigten.

Es war bei Geldstrafe verboten in Wirtshäusern "anschreiben" zu lassen. (Strafe für Wirt und für den Säufer)

Ab 21 Uhr im Sommer und ab 20 Uhr im Winter mussten alle Speisen und Getränke verzehrt und bezahlt sein.


Und dann war da noch die Sache mit dem Stand den man hatte, man durfte im Grunde nur standesgemäß heiraten.

Kein Wunder, dass ein jeder auswanderte.
Auch der zehn Jahre eingesperrte Kerl meinte schließlich, er wolle nach Amerika.
--> Der Fürst sagte zu ihm, wenn er nicht zurück käme dürfe er das Gefänngnis verlassen. Man begleitete den Mann daraufhin bis zum Schiff und achtete darauf dass er das Schiff nicht mehr verlassen konnte.

Ieh, ich bleibe doch lieber hier...
  Höflichkeit ist die höchste Form der Verachtung!