Mein erstes Silvesterfeuerwerk - lang ist's her - meine Eltern waren beide zum Kellnern in der Kneipe über die Straße. So saß ich dann um Mitternacht am Fenster, im Schlafzeug und mit großen Augen. Ein altes Haus am Rand eines riesigen Marktplatzes, gepflastert natürlich. Irgendwer kam auf die Idee, die Raketen nicht nach oben, sondern flach übers Kopfsteinpflaster zu jagen, was anfangs auch sehr imposant aussah. Bis plötzlich eine in die Luft abhob und in meine Richtung kam. Sie schlug genau oben in der Ecke am Fensterrahmen ein, netterweise, ohne etwas kaputt zu machen. Diese Aktion war eigentlich prägend für die nächsten 50 Jahre meines Lebens und seither bin ich es, der Hund und Katze tröstet, soweit das möglich ist. Ich fand es immerschon eine sinnlose Geldverschwendung und das unabhängig von meinem Kontostand. Solang die Kids klein waren, ließen sich die Ausgaben auch recht gut begrenzen auf alles, was halbwegs kindgerecht ist und in der Stube bleibt. Aber mit zunehmendem Alter steigt auch das Volumen der Ausgaben an. Ich sitzt immernoch allein mit Hund und Katzen in der Stube, während der Rest der Truppe draußen Krawall macht. Einen Sinn hab ich da nie gesehen. Ob leise oder laut, das neue Jahr kommt trotzdem. Ich muß gestehen, mir ist es ganz recht, aber ob das wirklich so leise bleibt, wie man das geplant hat, glaub ich nicht. Im Vergleich zu den letzten 20 Jahren ist es aber auch jetzt schon bedeutend ruhiger. Der aktuelle Briefkasten hängt nun auch schon wieder 20 Jahre, davor hatte es ein paar ganz schön zerledert. Das wird dieses Jahr wohl eher unwahrscheinlich, aber ich hab schon ein paar Kandidaten in der Nachbarsjugend. Die haben noch ein paar Jahre Zeit, aber dann wird es wohl mal wieder Zeit für einen neuen Briefkasten.