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KARL I.

Insel-Eroberer

Beiträge: 407

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81

Samstag, 2. Juni 2007, 00:26

Org. von Excalibur3
ging ja darum, wie man schreibt und nicht wie man spricht - also nicht gleich aufregen . . .

Das ist ja das Schlimme, viele schreiben so wie sie sprechen, hauptsächlich in Süddeutschland, deshalb sind die Pisaergebnisse so glatt.

Flox

Freibeuter

Beiträge: 327

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82

Samstag, 2. Juni 2007, 12:39

Zitat

Original von KARL I.
Das ist ja das Schlimme, viele schreiben so wie sie sprechen, hauptsächlich in Süddeutschland, deshalb sind die Pisaergebnisse so glatt.

Also des fend i jetzt scho a bissle arg vorurdeilhaft, glaubsch des et au? Manche standad vialleicht au zu irm Dialekd. Des hot au äbbes mit Tradition zom doa. Doadavo isch nadiirlich verhonzung des Dialekds ausgnomma. Und dass dia Leid em Süda/Südwäschda so schreibad wia se schwätzad, des glaub i kaum, doa hett i gern an Beweis.

Koi Ahnung von moa du bisch, abr es geid em Süda/Südwäschda et bloß Bauraseggl...
Bloß weil ma bei de NRW'lr ond/odr Niedrsachsa d' Dialekt et glei herd, muass des et hoisa, dass mir em Süda koi vernünftigs Deutsch kennet.

Wir können alles, auch Hochdeutsch! :P
Das ist vermutlich nicht perfekt. Es ist extrem schwer so einen schönen Dialekt wie den unseren in Worte zu fassen ;)



Zum Eigentlichen:
Wie der herrscher schon schrieb, es gibt trotz dem Schriftdeutsch immer wieder kleine Regionale Einwürfe. Des isch halt so ;) Und in solchen Foren wie hier finde ich das auch nicht so schlimm. Bei offiziellen/wichtigen Schreiben wird das eigentlich ja sowieso keiner machen, der damit etwas erreichen will.
Was mich in den Foren viel mehr nervt/erschreckt ist, dass es enorm viele gibt, die ihre Beiträge einfach nur kurz hinschmieren ohne nochmal kurz drüberzulesen geschweige denn etwas zu korrigieren... Gut, niemand ist perfekt (nichtmal Anno), aber man kann sich doch zumindest Mühe geben. (aber ich seh' grad: Das wurde hier ja schon von anderen auf der ersten Seite bemängelt :g: )
Groß- und Kleinschreibung gehört eigentlich zur deutschen Schrift dazu. Allerdings kann man das ständige Kleinschreiben ja noch akzeptieren. Vielleicht können es manche nur nicht besser :D
  ***

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Flox« (2. Juni 2007, 12:41)


der herrscher

Insel-Eroberer

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83

Samstag, 2. Juni 2007, 13:20

Zitat

also da muss ich ganz vehement widersprechen, es ist stark davon abhängig wo, mit wen und über was ich schreibe.


:rofl: is jetzt nicht dein ernst oder? guckst du wie herrscher schreibt! :hey:
  ich kann aufhören wann immer ich will

Beiträge: 267

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84

Samstag, 2. Juni 2007, 13:42

Zitat

Original von der herrscher

Zitat

also da muss ich ganz vehement widersprechen, es ist stark davon abhängig wo, mit wen und über was ich schreibe.


:rofl: is jetzt nicht dein ernst oder? guckst du wie herrscher schreibt! :hey:


ok...

ich bin es schon so gewöhnt, dass mir das gar nicht mehr auffällt.

*mich schäm*

Guinness

Steuermann

  • »Guinness« wurde gesperrt

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85

Samstag, 2. Juni 2007, 21:45

Zitat

Original von Excalibur3
Norddeutsche werden das vieleicht grausig finden, kennen aber ihre Süddeutschen Bewohner.


Rrrrrichtiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiich ..... ;)

Mich erinnert das "ebend" an eine uralten Sketch mit Dieter Krebs und Iris Berben (oder war es Beatrice Richter ?) in der Serie "Sketchup":

Dieter Krebs steht in der Fleischerei und sagt zur Verkäuferin:
"Ich hätte gerne ein Pfund Nackend."
Die Verkäuferin:
"Sie meinen Nacken?"
Dieter Krebs:
"Ebend!"

Und für die Klugscheisser: sowohl Iris Berben als auch Beatrice Richter haben (in verschiedenen Staffeln) bei ""Sketchup" mitgespielt. Ich weiss nur nicht mehr, welche von beiden bei diesem Sketch mitgespielt hat.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Guinness« (2. Juni 2007, 21:48)


Excalibur3

R.I.P treuer Freund

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86

Samstag, 2. Juni 2007, 22:13

. . . jo

in meinem ersten Link oben ist dieses Zitat zu lesen ;)

Zitat

...... Mundartliche Sonderformen bieten bekanntlich immer wieder Stoff für Witze und Parodien. Der Schauspieler und Kabarettist Diether Krebs war einst in einem Sketch zu sehen, der genau dieses Thema trefflich auf die Schippe nahm: Ein Mann kommt in eine Metzgerei und sagt: "Ich hätte gerne ein Pfund Nackend!" Erwidert der Metzger: "Das heißt Nacken!" Darauf der Kunde: "Na ebend!"

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Tom Sailor

Schatzjäger

  • »Tom Sailor« ist der Autor dieses Themas

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87

Montag, 18. Februar 2008, 13:39

Oha... Ich glaube es wird immer schlimmer. Einige müssen den Schlüßel zur deutschen Sprache wohl noch finden. Aber die denken sich alle: "Ich bin doch nicht blöd. Geiz ist geil." Dementsprechend geizen sie bei den Bemühungen, Deutsch fehlerfrei zu verschriftlichen. Frei nach dem Motto: "Wir lieben Technik und hassen Deutsch!" :nope: Pisa komm' raus Du bist umzingelt!
  Tom :)

annoist

SeeBär

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88

Montag, 18. Februar 2008, 13:54

Oh Gott! Nicht Deutsch!
Eigentlich mag ich deutsch und kann es(habe mich als gut eingestuft).Aber bei unser *****-Lehrerin kann man nix lernen! Sie macht einen auf nett,aber sie ist in wirklichkeit blöd und eine ****! Jeder aus der Klasse(ohne ausnahme)hasst sie!
Aber Deutschkenntnisse wurden durch lernen,Hausaufgaben machen und der Grundschule weitgehend gerettet.

EDIT:in den threads machte ich mir(leider)nicht die mühe soetwas wie eine Shift-Taste zu benutzen,was ich aber in diesem Thread getan habe.
PS. Auf punkte lege ich auch keinen wert(ausnahme dieser Thread).

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der herrscher

Insel-Eroberer

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89

Montag, 18. Februar 2008, 17:45

ich will zum deutschen mal etwas sagen, das mich schon lange aufregt (bei aller liebe für meine muttersprache und vatersprache):

ich glaube deutsch ist die einzige sprache, die so dämlich ist die zahlen irgendwie eigenartig verdreht zu lesen, etwa 74. interessanter wird es bei 374, zuerst liest man den 3er, springt dann zum 4er und zum schluß noch in die mitte zur 7

was ist mit 54628?

zuerst auf den 4er, dann zurück auf den 5er, schnell zum 6er und dann wieder ganz nach hinten zum 8er, jetzt wieder zurück zur 2?
wie gehts in english? von 5 zu 4 zu 6 usw, wie es da steht. wenn man deutsch als muttersprache und das intus hat, ok, dann lebt man damit und fragt sich nicht, verniedlicht es sogar zu einer "spracheigenheit" (den schwachsinn). aber für jeden anderssprachigen muss das ungefähr das dümmste vorstellbare system sein....
gab mal einen deutschprofessor, der das angeprangert hat, war in irgend so einer halbweichen "wissenssendung" im deutschen privaten.
  ich kann aufhören wann immer ich will

Kateker

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90

Montag, 18. Februar 2008, 18:17

Zitat

Original von der herrscher
ich glaube deutsch ist die einzige sprache, die so dämlich ist die zahlen irgendwie eigenartig verdreht zu lesen, etwa 74. interessanter wird es bei 374, zuerst liest man den 3er, springt dann zum 4er und zum schluß noch in die mitte zur 7


Hat dein Sohn in der Schule mal Französisch gehabt? :g:
Meiner hat versucht mir deren Zahlensystem zu erläutern. :konfus:

annokrat

Schatzjäger

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91

Montag, 18. Februar 2008, 18:57

der herrscher,
jo, das ist ein allgemein wahrgenommenes problem. in jeder hinsicht ist es sinnvoll die zahlensprechweise zu ändern, ausgenommen man hängt wie eine klette an irgendwelchen traditionen.
es würde gut zu einer reform passen, es gibt dazu auch schon initiativen.

weiss auch nicht warum man 11 nicht zehn-eins spricht oder 23 zwanzig-drei. versteht jeder und den tieferen sinn der besseren systematik kann man nicht übersehen.

aber andere sprachen haben auch verrückte eigenheiten. um französisch aufzugreifen: es gibt kein zahlwort für 80, stattdessen nimmt man vier-mal-zwanzig.
noch verrückter sie situation bei 70. das ist dann sechzig-zehn, 76 z.b. sechzig-sechzehn.
bei 90 werden dann beide effekte überlagert zu vier-mal-zwanzig-zehn.
das ist sicherlich auch nicht besonders systematisch, eher lächerlich.

annokrat
  anno 1503, das beste anno aller zeiten.
anno 1701, das anno für ewige anfänger.

Scipio Maior

Vollmatrose

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92

Montag, 18. Februar 2008, 19:04

Im Italienischen zählt man ganz normal bis sechzehn (sedici = sechs-zehn), dann kommt ein Springer, und es heißt diciassette, diciotto, diciannove, (zehn-sieben, zehn-acht, zehn-neun) und geht ab venti (zwanzig) munter weiter mit ventuno, ventidue, etc.

Im Deutschen gibts keinen Springer und alles bleibt logisch bei der Nennung der einstelligen, dann der zweistelligen Zahl. Erst ab Hunderten und Tausendern wird dieses System gebrochen. Na und? Das ist eben die deutsche Sprache. Und ich finde fünfundzwanzig durchaus wohlklingender als zwanzig sechs, oder dreihundertsechzigtausendsiebenhundertfünfunddreißig als dreihundertsechzigtausendsiebenhundertdreißigfünf. Nur, weil die Mathematik und Naturwissenschaft überall auf dem Vormarsch ist, müssen wir jetzt nicht gleich auch noch unsere Sprache mehr verkrüppeln, als wir es eh schon tun. :rolleyes:

@Annokrat: Elf und zwölf finde ich gerade als Eigenschöpfungen sehr schön, weil sie den Reichtum des Deutschen Wortschatzes und seiner Philosophie zeigen. Im Deutschen werden diese beiden quasi als eigenständige Zahlen gesehen wie die Zahlen eins bis zehn, statt in einem starren System zu verharren. Gibt dem Deutschen im Inneren das Sehnsuchtsverlangen nach dem Höheren, was keine andere Sprache hat. :)
  Palatina la caduta. Weil Forenrollenspiele dem Untergang geweiht sind.

annokrat

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93

Montag, 18. Februar 2008, 19:14

Scipio Maior,
merkst hoffentlich selbst, dass du nichts ernsthaftes gegen eine konsequente systematik vorzubringen hast?
ausser "was der bauer nicht kennt, frisst er nicht".

es geht nicht um sprünge (die wir auch haben: elf, zwölf, dann dreizehn), sondern das verkehrte nennen der einer vor den zehnern.

annokrat
  anno 1503, das beste anno aller zeiten.
anno 1701, das anno für ewige anfänger.

Scipio Maior

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94

Montag, 18. Februar 2008, 19:15

Wieso verkehrtes Nennen? Die Griechen zählen auch so wie wir. Vielleicht zählen eben die anderen falsch. :rolleyes:
  Palatina la caduta. Weil Forenrollenspiele dem Untergang geweiht sind.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Scipio Maior« (18. Februar 2008, 19:15)


annoist

SeeBär

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95

Montag, 18. Februar 2008, 20:21

Im Arabischen übrigens werden die Zahlen genauso wie im Deutschen ausgesprochen.

annokrat

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96

Montag, 18. Februar 2008, 21:03

weil die zehner nun mal vor den einern kommen und nicht umgekehrt.
auch schreibt man den zehner vor dem einer.

annokrat
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anno 1701, das anno für ewige anfänger.

Annoraner

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97

Montag, 18. Februar 2008, 21:54

Deutsche Sprache, schwere Sprache.

Ich bin froh das die deutsche Sprache eine "Schriftsprache" hat.
Also wie man sagt (meistens) so schreibt man das auch. Und nicht so wie im Franzakischen........diese Sprache ist echt grauenhaft!

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der herrscher

Insel-Eroberer

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98

Montag, 18. Februar 2008, 22:26

Zitat

Na und? Das ist eben die deutsche Sprache. Und ich finde fünfundzwanzig durchaus wohlklingender als...


weil du den klang immer schon so kennst. daher klingt zwanzigundfünf komisch, fast lächerlich. wenn du es drei jahre hörst ist es normal. ich weiß noch wie saudämlich es am anfang klang wenn jemand sagte:"das macht 3 euro" und jetzt ist diese währung überall sprachlich eingebaut und somit normal. das alleine kann also kein argument sein. wenn du aus gründen der nostalgie oder des stolzes die deutschen sprachspezialitäten verteidigst ist das natürlich legitim, mit dem argument der gewohnheit kann man das nicht abtun.

zum französischen und den anderen beispielen: mag sein, dass andere sprachen auch eigenheiten haben, aber bewußt legasthenie zu fördern wie im deutschen sollte man gegen sprachtraditionalismus zumindest abwägen dürfen.

Zitat

Im Deutschen gibts keinen Springer und alles bleibt logisch bei der Nennung der einstelligen, dann der zweistelligen Zahl. Erst ab Hunderten und Tausendern wird dieses System gebrochen


mitnichten. es kann nicht logisch bleiben, weil es nie logisch war. man liest doch eine zahl nicht anders, als man sie spricht. ich schreibe ja: "WALD" und sage auch "WALD" und nicht "WADL". setz eine beliebige vierstellige zahl ein und du hörst was ich meine.

es ist natürlich einerseits logisch ein system mit regeln zu definieren und sich daran zu halten, (dass das die italiener nicht schaffen wundert mich jetzt nicht :g: )
die deutsche spache patzt aber bei der übersetzung des logischen systems schrift auf das logische system sprache durch die einführung überflüssiger, sogar kontraproduktiver regeln.

Zitat

merkst hoffentlich selbst, dass du nichts ernsthaftes gegen eine konsequente systematik vorzubringen hast? ausser "was der bauer nicht kennt, frisst er nicht".


hätt ich so nicht gesagt, stimme aber zu. :P
  ich kann aufhören wann immer ich will

99

Montag, 18. Februar 2008, 22:51

Diejenigen, welche Sprachen per Regelung umändern wollten sind bisher immer gescheitert. Sprache entwickelt sich.

In 50 Jahren wird es vielleicht kein "dem" und "den" mehr geben, eines von beiden fällt weg. Ebenso könnte man eventuell völlig anders zählen und so weiter.

Die Muttersprache meiner Urgroßmutter war eine Art Plattdeutsch mit unheimlich vielen englischen Bestandteilen, heute sprechen dies nur noch ein paar Uralt- Senioren, das heisst nein, der alte Wilhelm lallt nur noch, der Rest ist tot.


Aber beißt euch ruhig weiter, unverstandene fremde Sprache ist die Grundlage für die meisten Kriege der Menschen gewesen! :hauwech:
  Höflichkeit ist die höchste Form der Verachtung!

Scipio Maior

Vollmatrose

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100

Montag, 18. Februar 2008, 22:54

Zitat

zum französischen und den anderen beispielen: mag sein, dass andere sprachen auch eigenheiten haben, aber bewußt legasthenie zu fördern wie im deutschen sollte man gegen sprachtraditionalismus zumindest abwägen dürfen.


Nochmals, das Deutsche ist nicht die einzige Sprache, die so vorgeht. Das Griechische tut es auch. Und diesen Dreher im Italienischen gibt es auch im Lateinischen, eben nur nicht bei der 17, sondern der 18. Das heißt da duodeviginti (20 minus 2), und unodeviginti (20 minus 1).

Das Phänomen ist ein Rest der Indogermanischen Ursprache, auf welche die romanischen, germanischen, slawischen, iranischen und nordindischen Sprachen sich zurückführen. Sozusagen das Relikt aus einem Band von vor mehr als 6000 Jahren, als wir noch acht anstelle von vier Fällen besaßen. Damit Teil unserer Identität.

Und das wir alle dieselbe Sprache sprechen, wie sie hier steht, ist ausgemachter Unsinn und kaum zu verwirklichen. Das Standartdeutsche gibt es so gut wie gar nicht, da wir alle mehr oder minder eine Färbung unseres Dialektes mit oder ohne Wissen aussprechen. Jeder, der vom Rheinland nach Bayern zieht, merkt, dass selbst die Hochsprache sich unterscheidet. Selbst im Fernsehen kann man an jeder Person in etwa hören, aus welcher Region sie kommt.
Nur mal so als Denkanstoß, wie weit es mit unserer Schriftsprache ist. Des Weiteren will ich nicht "Grüsse" oder "Füsse" so aussprechen, wie es hier steht, sondern spreche es immer noch "Grüße" und "Füße" aus, eben mit einem gedehnten Vokal. Oder kannst du mir sagen, warum du "weg" anders aussprichst als "Weg"? Es ist gleich geschrieben, obwohl das eine e gedehnt werden müsste. Da erklärt auch die Großschreibung nichts.

Und ja, ich verteidige das Deutsche aufgrund von Stolz. Und das sage ich als Halbitaliener. Also unterlass bitte die dummen Anspielungen auf irgendwelche Unfähigkeiten bei Zahlen, ich bin nämlich genauso Stolz ein Angehöriger der anderen Kultur zu sein wie dieser. :rolleyes:

Wir denken so, wie wir sprechen, und unser Denken ist durch die Art geprägt, wie wir sprechen. Und ich wüsste nicht, warum wir unser System anpassen sollten, wo wir hier vom Fundament unserer Kultur und unseres Denkens sprechen. Ich kann nicht so im Italienischen, Französischen oder Spanischen denken, wie ich im Deutschen denke. Das hat nicht nur etwas mit Vokabeln oder antrainiertem Wissen zu tun. Ich bin bilingual aufgewachsen, obwohl ich mich zugegebenermaßen im Deutschen wohler fühle. Aber das Deutsche hat auch ein ganz anderes Gefühl als das Italienische. Ich hatte ernste Probleme, jemanden den Begriff "Sehnsucht" 100%ig so zu übersetzen, mit dem Sinn, der im Deutschen gemeint ist. Es gibt viele Begriffe in verschiedenen Sprachen, die unübersetzbar und individuell sind, weil die Sprache an sich vielmehr als Kommunikation ist. In ihr findet sich selbst Kultur und Geist.

Genau deshalb kannst du einer Sprache keine konstruierte Systematik aufdrücken, weil Sprache etwas Organisches ist, was sich verändert und entwickelt, von sich selbst heraus. Und wenn du es trotzdem tust, zerstörst du die Eigenheiten und Besonderheiten einer Sprache, eben ihren inneren Wert.

Muss denn alles dem Funktionalismus preis gegeben werden? Was erhofft ihr euch denn davon? In anderen Sprachen gibt es durchaus unlogischere und schwierigere Formen der Zählung, eben zum Beispiel das Französische. Trotzdem, Pech gehabt, wenn du ein Problem damit hast - assimilier dich, gewöhn es dir an oder lass es. Dann sprecht doch gleich Englisch.

Eleven... twelve... eh... sollte auch mal geändert werden... :rolleyes:


Im Übrigen verwehre ich mich gegen den Bauernvergleich, ich kenne genügend Sprachen, um Vergleiche zu haben, also bitte unterlasst dieses anmaßende und arrogante Getue und bleibt bei der Sache.
  Palatina la caduta. Weil Forenrollenspiele dem Untergang geweiht sind.

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