Was Gebäude betrifft, gibt es wohl zwei Arten, die eine nenne ich "Prunkbauten", die anderen "Nutzgebäude". Prunkbauten ist alles, was Geld kosten darf, öffentliche Gebäude, Stadthallen, Opernhäuser, Stadien, Flughafen, Bahnhöfe, Firmenzentralen usw, aber auch eine Geldanlage eines Milliardärs - bei diesen Bauten seh ich in der Tat runde, geschwungene Bauten, alles was in Richtung der
Architektin Zaha Hadid geht. Zufällig waren über sie und ihre Bauten verschiedene Dokus in der letzten Woche zu sehen.
Was Nutzgebäude betrifft, sind das wohl hauptsächlich Wohnbauten, wo aber dann noch Gestaltungsmöglichkeiten vorhanden sind. Industriebauten folgen da eher dem Zweck. Gut möglich, das ein Teil der Gemüseproduktion in Hochhäuser oder gar unter die Erde verschwindet. Da gibt es ja schon diverse Projekte, die da unten, über erneuerbare Energie versorgt, idealere Wachstumsbedingungen liefern als die wetterabhängige Produktion auf Äckern oder in Gewächshäusern. Nun ist das nichts für Kornfelder bis zum Horizont, aber in 50 Jahren haben wir hier vielleicht südspanische Verhältnisse, so das man den Faktor Klima einfach ausklammern muß.
Meine Heimat war DDR und dementsprechend auch der Wohnungsbau. In der Kreisstadt wurden die Plattensiedlungen schon gewaltig ausgedünnt, ist aber eher Kleinstadt in ländlicher Umgebung. Im Gegensatz dazu werden die Cities immer größer und da geht es nur über eine Richtung - nach oben. Für die untere Mittelschicht wird es nur über Plattenbau gehen, ist wohl die einzig effektive Methode. Japan ist Mustervorlage, Einraumcontainer, gestapelt...
Bei den Fahrzeugen geht es natürlich mehr und mehr in Richtung Elektro. Bei mir auf dem Dorf fährt in der Schulzeit der gute alte Dieselbus, in den Ferien fährt garkein Bus, was mich zwingt, ein Auto zu haben. Und weil wir eine größere Familie sind, muß es ein 7-Sitzer sein. Bei der Stadtlinie ist schon mal Erdgas, die Stadtverwaltung selbst hat zwei E-Autos im Betrieb und ein paar Private fahren auch elektrisch. Wo am Ende der ganze Strom herkommen soll, sagt uns kein Mensch. Der Verbrauch steigt alleine schon durch das Ansteigen der Weltbevölkerung. Hab ich noch eine Zahl von 4 Milliarden gelernt, sind es heute schon fast 10 Milliarden. Dazu die Ökowende, immer mehr werdene Technik zu Hause und in der Industrie und solch stromfressenden Projekte wie halt Agrarwirtschaft unter der Erde, Meerentsalzungsanlagen, CO²-Absorber usw usw. Am Ende wird es wieder Atomstrom sein, natürlich nur im Ausland produziert. Und wir Deutschen verschenken unseren Ökostrom an den schönen Tagen oder zahlen gar noch dafür, das andere ihn nehmen und holen uns nachts, was wir brauchen, aus dem EU-Verbund mit einen großen Teil Atomstrom.
Solang es keine Alternativen gibt, wird jeder sein Auto behalten. Wenn hier alle 30 min ein Bus fahren würde, bräuchte ich auch keines. Dies Problematik verschärft sich in den Einzugsbereichen von Großstädten. Irgendwann werden alle Autos mehr oder weniger ferngesteuert, Tempomaten, die Schilder lesen und danach fahren oder Brems- und Einparkassitenten haben wir ja schon. Wenn das alle Fahrzeuge haben, wird es kaum noch Unfälle geben.
Beim Design der Autos wird es ähnlich sein wie bei den Häusern. Solang es jemanden gibt, der extra bezahlt, gibt es auch runde Kurven, aber geht es um Massen, bleibt ein Bus eckig und häßlich, schließlich soll ein großer Mensch in jeder Ecke stehen können.
Ähnlich bei den Schiffen. Auch heute gibt es Einzelstücke, die über Vertikalturbinen ausschließlich mit Windstrom angetrieben werden, ist aber nichts für die Allgemeinheit. Die Kreuzfahrtschiffe rüsten langsam um auf Erdgas, vorallem wohl deshalb, weil sie sonst nicht mehr überall hin dürfen. Nun ist Erdgas aber auch ein fossiler Rohstoff und macht den gleichen Dreck in der Summe wie das Schweröl vorher. Die ersten Flugzeuge fliegen gerade mit künstlich aus Abfall produzierten Kraftstoff, ich glaube nicht, das das später mal eine Massenware wird, aber eine Alternative allemal.
Ich sehe eher das Süßwasser als das große Problem der Zukunft. Wir waren früher mal Grundwassereinzugsgebiet, aus dem etwa ein Drittel des Berliner Verbrauchs geliefert wurde. Nun sind die Pumpen aus, der Vorrat verbraucht, Wälder und Straßenbäume gehen ein, die kleinen Zuflüsse, die durch die Dorfteiche hin zu Elbe geflossen sind, sind alle vetrocknet, die Karpfenzucht im Nachbardorf hat aufgegeben und das geht vielen so. Auf nahezu jedem Acker stehen Beregnungsanlagen, die ich komischerweise immer nur arbeiten sehen, wenn es regnet.
Sydney oder Melbourne werden zu großen Teilen durch Meerwasser versorgt. Jedes Kreuzfahrtschiff hat solche Anlage mit dabei. Vielleicht sollte man NordStreamII irgendwo in der Ostsee kappen und von da entsalztes Meerwasser zu uns pumpen und die Speicher wieder auffüllen. Und wenn solch kleine Anlage auf einem Schiff 70.000 m³ / Tag produzieren kann, ist das vielleicht nicht viel, aber mit ein paar davon würde es schon reichen, das die Großstädte nicht Deutschlands Grundwasser leer saufen, schließlich muß hier die grüne Lunge auch noch die Stadt und die Menschheit versorgen.