Original von claudio
Original von KARL I.
Intelligenz kann man nicht anreichern, sie ist vorhanden, die Intelligenz des Mörders, die Intelligenz des Wissenschaftlers, die Intelligenz des Forschers, all diese Intelligenzen sind nicht vergleichbar. Ein Hauptschüler ist in manchen Dingen intelligenter als ein Matura oder einer der Abi oder sonst was hat.
das was du meinst würde ich eher mit talent bezeichnen. intelligenz gibt es für mich nur 2 sorten: soziale und schulische ( welche beide natürlich auch ein talent sind)
Zunächst sollte mal verdeutlicht werden, was unter Intelligenz eigentlich zu verstehen ist. Da gibt es einen bemerkenswerten Unterschied zwischen Deutschland Ost und West.
Die „Intelligenz“ als soziale Schicht war bis 1990 fester Bestandteil eines kommunistisch geprägten Gesellschaftsverständnisses. In der DDR verstand man unter Intelligenz, auch Geistesarbeiter oder Geistesschaffende genannt, die Gesamtheit aller Personen mit einem Hochschulabschluss.
In den meisten Teilen der alten Bundesrepublik versteht man unter Intelligenz sogenannte „Fluide Intelligenz", das Kombinationsvermögen oder Auffassungsgabe.
Auf keinen Fall sollte man Intelligenz und soziale Kompetenz verwechseln oder in einen Topf werfen.
Die Intelligenz von uns allen ist sehr wohl messbar bzw. vergleichbar, wenn auch mit Einschränkungen.
Dafür gibt es sieben Bereiche:
· Sprachgebundenes Denken (verbale Intelligenz)
· Zahlengebundenes Denken (logische Intelligenz)
· Anschauungsgebundenes Denken (konstruktive Intelligenz)
· Bearbeitungsgeschwindigkeit
· Gedächtnis
· Einfallsreichtum
· Verarbeitungskapazität.
Interessant ist, dass die Intelligenz unserer Gesellschaft sinkt. Verdummen wir?
Diese Tendenz fällt seit 1999 auf. Intelligenztests unter Schülern zeigten, dass deren geistige Fähigkeiten nicht mehr an die Jahrgänge zuvor herankamen. (Das hat nichts mit den PISA-Studien zu tun.) Bis in die neunziger Jahre hinein stieg unser IQ. Der Anstieg war kontinuierlich seit den ersten IQ-Tests 1917. Pro Jahrzehnt verbesserten sich die Menschen im Durchschnitt um drei IQ-Punkte. Zwischen 1954 und 1981 sogar insgesamt um 17 Punkte.
Die hier öfter zu lesende Bemerkungen, das dass Können der heutigen Abiturienten hinter dem früherer Zeiten zurückbleibt kann ich nicht bestätigen. Es ist überhaupt schwer Schule von vor 40 Jahren mit heute zu vergleichen.
Ich habe vor 45 Jahren mit 17 das Abitur an der damals einzigen internationalen Ganztagsschule in Deutschland gemacht. Aus meiner Einschulungsklasse an der Grundschule mit 33 Kindern gingen 3 zur Realschule und 2 zum Gymnasium, das macht ca. 15% aus.
Heute besuchen 68% der Kinder in Deutschland weiterführende Schulen. Beim Anteil der Abiturienten (ca. 25%) am Bildungssystem belegt Deutschland trotzdem einen der hinteren Plätze im internationalen Vergleich.
Alle diese Fakten zeigen, dass Vergleiche von Vergangenheit und Heute kaum Sinn machen. Wenn mehr als die Hälfte der Jugend einen höheren Bildungsabschluss erreicht kann dieser auch nur Durchschnitt sein. Dies zeigt sich einfach daran, dass etwa 96% der Menschen mit einer mehr oder weniger durchschnittlichen Intelligenz gesegnet sind. Nur 2% gelten als hochintelligent und die restlichen 2% als unterdurchschnittlich bis schwachsinnig. Weiter fällt in diesem Zusammenhang auf, dass gerade die, die nach Eliteschulen am lautesten rufen an diesen scheitern würden.
Neben der Intelligenz spielt die soziale Herkunft eine wesentlich größere Rolle für den Bildungserfolg. Es ist praktisch unmöglich soziale Benachteiligungen, im Umfeld in das man geboren wurde, völlig auszugleichen.